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Der Zweite Oszillator - Access VIRUS CLASSIC User Manual

Virtual analog synthesizer

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Der zweite Oszillator

Wie bereits erwähnt, besitzt der Virus neben anderen Schallquellen einen zweiten Oszillator, der, wie
Sie der Bedienfläche unschwer entnehmen können, über weiterreichende Einstellmöglichkeiten ver-
fügt als Oszillator 1.
Rufen Sie bitte erneut das Ausgangsklangprogramm auf und verändern Sie dort gegebenenfalls die
Lautstärkehüllkurve. Um Oszillator 2 hören zu können, müssen Sie zunächst den Regler OSC BAL
(Abk. f.: Oscillator Balance) im MIXER-Bereich vom Linksanschlag, der im Klangprogramm abgelegt
ist, nach rechts drehen.
Zur Mitte des Regelwegs hin werden Sie eine Klangfarbenveränderung hören, die zum rechten Ende
des Regelwegs hin wieder zurückgenommen wird. Dies ist ein sogenannter Kammfiltereffekt. Er
entsteht, wenn zwei Signale gleicher Frequenz, jedoch unterschiedlicher Phasenlage gemischt wer-
den. Lösen Sie die selbe Note mehrfach nacheinander aus, während OSC BAL die Mittelstellung
einnimmt. Sie werden feststellen, dass jede Note eine etwas unterschiedliche Klangfarbe besitzt.
Das liegt daran, dass die Oszillatoren des Virus frei schwingen, so dass bei jedem Notenbeginn eine
andere Phasenkonstellation der beiden Oszillatoren vorliegen kann. Lassen Sie OSC BAL zunächst
in der Mitte stehen.
Die Regler SHAPE und WAVE SEL/PW sind Ihnen schon von Oszillator Eins her bekannt. Ihre Funk-
tion ist hier identisch und soll daher nicht erneut besprochen werden.
Lokalisieren Sie statt dessen den Regler DETUNE und drehen Sie ihn langsam vom Linksanschlag
(der im Klangprogramm gespeichert ist) ausgehend auf. Sie können nun hören, dass der Klang
langsam zu schweben beginnt und diese Schwebung bei weiterer Rechtsdrehung beschleunigt
wird, bis Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1 deutlich verstimmt klingt. Derlei Schwebungen sind bei
Synthesizern traditionell beliebt, um chorus-artige Effekte für sogenannte "Flächenklänge" zu erzie-
len, oder um den Klang einfach "fetter" zu machen.
Der Regler SEMITONE ermöglicht es, Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1 in Halbtonschritten um
plus/minus vier Oktaven zu transponieren. Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit zwei wei-
teren Funktionen des Oszillators interessant: der Synchronisation und der Frequenzmodulation.
Lokalisieren Sie den Taster SYNC im OSCILLATOR-2-Bereich und aktivieren Sie Ihn (die LED muss
leuchten). Die Synchronisation zwingt Oszillator 2, seinen Wellenzyklus erneut zu starten, sobald die
Wellenform von Oszillator 1 ihren Zyklus beginnt. Dies hat zunächst die Folge, dass die Schwebung
verschwindet, die bei unserem bisherigen Experiment bei der Mischung der beiden verstimmten
Oszillatoren auftrat. Interessanter wird der SYNC-Effekt, wenn Oszillator 2 gegenüber Oszillator 1
mit dem SEMITONE-Regler aufwärts transponiert wird. Dies hat nämlich zur Folge, dass der Wellen-
zyklus von Oszillator 2 abgebrochen wird, sobald Oszillator 1 seinen Zyklus erneut beginnt. Die Ton-
höhe des zweiten Oszillators wird bei derlei Intervallen nicht mehr als solche wirksam, sondern
erzielt spezielle, teilweise "kreischende" Klangfarben.
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