App. 3.2.4 Valsalva-Manöver; App. 3.2.5 Toynbee-Manöver; App. 3.3 Stapediusreflextest - Madsen zodiac Reference Manual

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App. 3    Immitanz beim MADSEN Zodiac Methodologie und Funktionen
App. 3.2.4
Valsalva-Manöver
Mit diesem Manöver wird der Druck im Mittelohr dadurch ausgeglichen (bzw. ein positiver Druck hervorgerufen), dass Luft
durch die Röhre in die Paukenhöhle eingeblasen wird. Das ist ein übliches Verfahren zum Druckausgleich, etwa beim
Tauchen oder Fliegen. In manchen Ohren kann dieses Manöver auch einen ständigen positiven Druck hervorrufen. Wie
oben erwähnt, ist dieser in der Regel schwierig aufrechtzuerhalten, ohne dass die Luft spontan wieder durch die Röhre ent-
weicht. Der resultierende Tympanogramm-Spitzenwert nach diesem Manöver erscheint oft bei rund 0 daPa, ± 15 daPa.
Durchführung des Manövers.
Lassen Sie den Patienten sich die Nase mit Daumen und Zeigefinger zuhalten.
Der Patient soll vorsichtig etwas Luft aus dem Mund blasen und dabei die Lippen geschlossen halten.
App. 3.2.5
Toynbee-Manöver
Mit diesem Manöver wird ein negativer Mittelohrdruck erzeugt, weil die Luft über eine intakte Röhre aus dem Mittelohr
evakuiert wird.
Durchführung des Manövers.
Lassen Sie den Patienten sich die Nase mit Daumen und Zeigefinger zuhalten.
Der Patient soll einige Male schlucken. Es kann hilfreich sein, einen Schluck Wasser zu trinken.
App. 3.3
Stapediusreflextest
Der Ausdruck "Stapediusreflex" bezeichnet eine Muskelkontraktion im Mittelohr, die normalerweise binaural durch beson-
ders laute Töne ausgelöst wird. Der Stapediusreflex wird durch die Messung der Veränderung der akustischen Admittanz
bei der Stimulation des Ohrs mit verschieden lauten Sinustönen oder mit gefiltertem Rauschen untersucht. Wenn sich der
Stapediusmuskel zusammenzieht, wird durch die Spannung in der Gehörknöchelchenkette das Mittelohr versteift und
dadurch der akustische Energiefluss durch das Mittelohr vermindert. Das Sondenmikrofon erkennt diese Änderung, da die
im Gehörgang verbleibende akustische Energie größer wird. Das resultierende Diagramm zeigt die Admittanzänderung auf
der Y-Achse und die Zeit auf der X-Achse. Die Eigenschaften des Reflexes werden anhand einer Kurvenablenkung bezogen
auf eine Anfangs-Grundlinie bestimmt. Die Grundlinie ist die Gesamtadmittanz des Ohrs ohne Stimulus.
Es ist wichtig zu bemerken, dass die Änderung der Admittanz, die auf dem Reflexmechanismus beruht, sehr gering ist. Sie
wird noch geringer, wenn das Trommelfell durch ein statisches Druckdifferenzial zwischen dem Gehörgang und dem Mitte-
lohr gespannt ist. Darum werden die Messungen mit einem Druck im Gehörgang durchgeführt, der dem tym-
panometrischen Spitzenwert entspricht.
Tympanometrische Funktionen ► 159
Siehe
Führen Sie immer eine Tympanometrie durch, bevor Sie den Stapediusreflex untersuchen. Wenn keine Tym-
panometriewerte zur Verfügung stehen, wird mit dem atmosphärischen Druck (0 daPa) gemessen. Der tympanometrische
Spitzenwert ist abhängig vom Sondenton. Bei einer Grundlinien-Instabilität aufgrund eines sehr schlaffen Trommelfells
kann ein Druck verwendet werden, der um 20 - 30 daPa in der Richtung der TPP-Verschiebung abweicht. Eine Druck-
abweichung dieser Größenordnung stabilisiert das schlaffe Trommelfell, ohne die durch den Reflex induzierte Admit-
tanzveränderung zu verschleiern.
Aufgrund der Physiologie der beteiligten Nervenbahnen können die Reflexe sowohl durch Stimulation des ipsilateralen
Ohrs (mit der Sonde) als auch des kontralateralen Ohrs ausgelöst werden. Das bedeutet, dass es sich beim Stapediusreflex
um ein binaurales Phänomen handelt. Das wird diagnostisch bedeutsam, wenn verschiedene Konfigurationen der
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Otometrics - MADSEN Zodiac

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