Viscount Canticus 50 Quick Manual page 67

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Viscount Canticus 50 – Kurzanleitung
mit den folgenden Parametern:
ENSEMBLE: mit diesem Parameter können Sie acht Levels von natürlichen
Mikroverstimmungen zwischen zwei Pfeifen einstellen, um die abnutzungs- und
temperaturbedingt nicht perfekten Intonationen der Orgelpfeifen zu simulieren. Die Werte
reichen von – (perfekt intonierte Pfeifen) bis 8 (maximale Intonationsinstabilität).
TEMPERAMENT: mit diesem Parameter können Sie eine Reihe von historischen
Temperaturen diverser Epochen und anderen nationalen Ursprungs wählen. Sie können eine
perfekt intonierte Temperatur EQUAL wählen oder eine klassische Temperatur:
MEANTONE, CHAUMONT, WERCKMEISTER, KIRNBERGER,
PYTHAGOREAN, VALLOTTI, KELLNER.
TUNING: ermöglicht die Feinabstimmung des Instruments im Bereich (+/-) eines
Halbtonschritts durch Einstellung eines Hundertstel-Halbtonschritts.
Beim "natürlichen" Stimmverfahren, das auf dem akustischen Phänomen der Harmonien beruht, ist es nicht möglich,
dass zwei wichtige Intervalle im "reinen" Zustand (d.h. ohne Schwebungen) nebeneinander bestehen: die große Terz
und die reine Quinte. Daher wurden im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Kompromisslösungen vorgeschlagen, die als
TEMPERATUREN bezeichnet werden. Sie privilegieren das eine oder das andere Intervall und variieren sie in
vielfältiger Weise. In der Antike und im Mittelalter bis zu den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts war das
„pythagoreische" Stimmsystem in Gebrauch, bei dem die Quinten vollkommen rein gestimmt wurden. Die sich hieraus
ergebende große Terz klang besonders unangenehm und wurde daher als dissonant angesehen. Die Musik jener Zeit
war jedoch vorwiegend einstimmisch und die ersten Formen polyphoner Vokal- und Instrumentalmusik machten von
der Quinte großzügigen Gebrauch. Mit Beginn der Renaissance und dem Aufblühen des polyphonen Gesangs wurde die
große Terz allmählich als konsonant empfunden. Die Instrumente mit fester Stimmung wie die Orgel und das Cembalo
wurden dieser neuen Situation angepasst, indem man eine „mitteltönige" Temperatur anwandte, welche die große Terz
gegenüber der Quinte privilegierte. Dieser Temperatur kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie ab dem 16.
Jahrhundert bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts normalerweise in Europa verwendet wurde. Nachstehend sind die sechs
Temperaturen der Canticus 50 aufgeführt und zwar zuerst die "mitteltönige Stimmung" oder MEANTONE.
MEANTONE
- 8 reine große Terzen: Es – G / B – D / F – A / C – E / G – H / D – Fis / A – Cis / E – Gis.
- 4 unbrauchbare große Terzen (verminderte Quarten): H – Dis / Fis - Ais / Cis - Eis / As – C.
- 1 Quinte, die gemeinhin als "Wolfquinte" bezeichnet wird (zunehmende Quinte, stark dissonant): As - Es.
- Sehr unregelmäßige chromatische Tonleiter (folglich erweisen sich die chromatischen Kompositionen als sehr
KURZE ANMERKUNG ZU DEN TEMPERATUREN
DE - 15

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