Betriebsanleitung Sicherheitsschalter STP...AS
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
EUCHNER Sicherheitsschalter der Baureihe STP...AS
werden als Slave am Sicherheitsbus AS-Interface
Safety at Work betrieben und arbeiten als elektroma-
gnetische Verriegelungseinrichtungen mit Zuhaltung.
Sie verriegeln trennende bewegliche Schutzein-
richtungen so, dass
gefahrbringende Arbeiten an der Maschine nur aus-
geführt werden können, wenn die Schutzeinrichtung
geschlossen und verriegelt ist
die Schutzeinrichtung bei laufender Maschine nicht
geöffnet werden kann.
Für die Steuerung bedeutet dies, dass
Einschaltbefehle, die gefährdende Zustände hervor-
rufen, erst dann wirksam werden dürfen, wenn die
Schutzeinrichtung in Schutzstellung und die Zu-
haltung in Sperrstellung ist.
Die Sperrstellung der Zuhaltung darf erst dann auf-
gehoben werden, wenn gefährdende Zustände
beendet sind.
Vor dem Einsatz von Sicherheitsschaltern ist eine
Risikobeurteilung an der Maschine durchzuführen nach
EN 954-1, Sicherheitsbezogene Teile von Steuerun-
gen, Anhang B
EN 1050, Sicherheit von Maschinen, Risiko-
beurteilung
IEC 62061, Sicherheit von Maschinen - Funktionale
Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elektro-
nischer und programmierbarer elektronischer
Steuerungssysteme.
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, insbesondere
EN 954-1, Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen
EN 1088, Verriegelungseinrichtungen in Verbindung
mit trennenden Schutzeinrichtungen
EN 60 204-1, Elektrische Ausrüstung von Maschinen.
Sicherheitshinweise
Sicherheitsschalter erfüllen eine Personenschutz-
Funktion. Unsachgemäßer Einbau oder Manipulatio-
nen können zu schweren Verletzungen von Perso-
nen führen.
Sicherheitsschalter dürfen nicht umgangen (Kon-
takte überbrückt), weggedreht, entfernt oder auf
andere Weise unwirksam gemacht werden.
Der Schaltvorgang darf nur durch speziell dafür
vorgesehene Betätiger ausgelöst werden, die un-
lösbar mit der Schutzeinrichtung verbunden sind.
Ein komplettes sicherheitsgerichtetes System be-
steht in der Regel aus mehreren Meldegeräten,
Sensoren, Auswerteeinheiten und Konzepten für
sichere Abschaltungen. Der Hersteller einer Ma-
schine oder Anlage ist für die korrekte und si-
chere Gesamtfunktion verantwortlich.
Alle Sicherheitshinweise und Vorgaben der Be-
triebsanleitung des verwendeten AS-Interface
Sicherheitsmonitors müssen eingehalten werden.
Die beiden Buchstaben auf dem Typenschild stehen
für das Herstellungsdatum des Schalters.
Funktion
EUCHNER Sicherheitsschalter der Baureihe STP...AS
besitzen eine Slave-Anschaltung an den Sicherheits-
bus AS-Interface Safety at Work . Sie ermöglichen das
Zuhalten von trennenden beweglichen Schutzein-
richtungen.
Die Stellungsüberwachung der Schutzeinrichtung und
die Verriegelungsüberwachung erfolgt dabei über zwei
getrennte Schaltelemente (Türüberwachungskontakt
SK und Magnetüberwachungskontakt ÜK).
Bei geschlossener Schutzeinrichtung und wirksamer
Zuhaltung sendet jeder STP...AS über den AS-Interface
Bus eine schalterspezifische unverwechselbare Si-
cherheits-Codefolge mit 8x4 bit. Diese Codefolge wird
von einem AS-Interface Sicherheitsmonitor ausgewer-
tet. Der Zwangsöffner SK zur Türüberwachung wird
über die AS-Interface Eingangsbits D0 und D1 abge-
bildet. Der Magnetüberwachungskontakt ÜK über die
AS-Interface Eingangsbits D2 und D3.
Der Sicherheitsschalter muss im AS-Interface
Sicherheitsmonitor entsprechend konfiguriert werden
(siehe Betriebsanleitung des verwendeten AS-Interface
Sicherheitsmonitors).
Ausführung Betätiger
Betätiger S für Sicherheitsschalter STP ohne Einführt-
richter.
Betätiger L für Sicherheitsschalter STP mit Einführt-
richter.
Ausführung STP3...AS
(federkraftverriegelt)
Die Zuhaltung wird durch Federkraft in Sperrstellung
gehalten und durch elektromagnetische Betätigung
entsperrt.
Für den Prozessschutz kann der Zuhaltemagnet per
Software über das AS-Interface Ausgangsbit D0 ge-
schaltet werden.
Zum Personenschutz vor nachlaufenden gefähr-
lichen Bewegungen, muss zusätzlich die schwar-
ze AS-Interface Leitung (Hilfsenergie), die zur
AS-Interface Verteilerbox führt, an die der Schal-
ter angeschlossen ist, über einen Stillstands-
wächter oder über die sichere Einschalt-
verzögerung eines zweikanaligen AS-Interface
Sicherheitsmonitors geschaltet werden (z.B. Tür-
zuhaltung über Verzögerungszeit).
Die Zuhaltung arbeitet nach dem Ruhestromprinzip.
Beim Abschalten des Zuhaltemagneten über das
AS-Interface Ausgangsbit D0 bzw. Unterbrechung der
Spannungsversorgung des Magneten (schwarze
AS-Interface Leitung) kann die Schutzeinrichtung nicht
unmittelbar geöffnet werden. Beim Einschalten des
Zuhaltemagneten über das AS-Interface Ausgangsbit
D0 kann die Tür nur dann unmittelbar geöffnet wer-
den, wenn auch Spannung an der schwarzen Leitung
anliegt.
Schließen und Verriegeln
Durch vollständiges Einführen des Betätigers in den
Sicherheitsschalter wird die Zuhaltung freigegeben
und geht federkraftbetätigt in Sperrstellung. Der Tür-
überwachungskontakt SK und der Magnetüber-
wachungskontakt ÜK werden geschlossen. Über die
AS-Interface Eingangsbits D0 bis D3 wird die vollstän-
dige Sicherheits-Codefolge (8 x 4 Bit) gesendet.
Entriegeln
Durch Anlegen der Magnetbetriebsspannung und Frei-
gabe über das AS-Interface Ausgangsbit D0 entsperrt
die Zuhaltung den Betätiger / die Schutzeinrichtung.
Der Magnetüberwachungskontakt ÜK wird geöffnet.
Über die AS-Interface Eingangsbits D2 und D3 wird in
jedem Buszyklus das Wertepaar 0, 0 gesendet.
Öffnen
Durch Herausziehen des Betätigers wird der Tür-
überwachungskontakt SK zwangsgeöffnet und in die-
ser Stellung blockiert (Fehlschließsicherung). Über die
AS-Interface Eingangsbits D0 bis D3 werden kontinu-
ierlich die Werte 0, 0, 0, 0 gesendet.
Ausführung STP4...AS
(magnetkraftverriegelt)
Anwendung nur in Sonderfällen nach strenger
Bewertung des Unfallrisikos!
Bei Unterbrechung der Spannungsversorgung
des Magneten kann die Schutzeinrichtung unmit-
telbar geöffnet werden!
Die Zuhaltung wird durch elektromagnetische Betäti-
gung in Sperrstellung gehalten und durch Federkraft
entsperrt.
Für den Prozessschutz kann der Zuhaltemagnet per
Software über das AS-Interface Ausgangsbit D0 ge-
schaltet werden.
Die Zuhaltung arbeitet nach dem Arbeitsstromprinzip.
Schließen und Verriegeln
Durch vollständiges Einführen des Betätigers in den
Sicherheitsschalter wird die Zuhaltung freigegeben.
1
Der Türüberwachungskontakt SK wird geschlossen.
Durch Einschalten des Zuhaltemagneten über das
AS-Interface Ausgangsbit D0 bei anliegender Magnet-
betriebsspannung geht die Zuhaltung in Sperrstellung
und der Magnetüberwachungskontakt ÜK wird ge-
schlossen. Über die AS-Interface Eingangsbits D0 bis
D3 wird die vollständige Sicherheits-Codefolge (8 x 4
Bit) gesendet.
Entriegeln
Durch Abschalten des Zuhaltemagneten über das
AS-Interface Ausgangsbit D0 oder durch Ausschalten
der Magnetbetriebsspannung entsperrt die Zuhaltung
den Betätiger / die Schutzeinrichtung. Der Magnet-
überwachungskontakt ÜK wird geöffnet. Über die
AS-Interface Eingangsbits D2 und D3 wird in jedem
Buszyklus das Wertepaar 0, 0 gesendet.
Öffnen
Durch Herausziehen des Betätigers wird der Tür-
überwachungskontakt SK zwangsgeöffnet und in die-
ser Stellung blockiert (Fehlschließsicherung). Über die
AS-Interface Eingangsbits D0 bis D3 werden kontinu-
ierlich die Werte 0, 0, 0, 0 gesendet.
Hilfsentriegelung
Bei Funktionsstörungen kann mit der Hilfsentriege-
lung die Zuhaltung, unabhängig vom Zustand des Elek-
tromagneten, entsperrt werden (siehe Bild 3).
Sicherungsschraube herausdrehen.
Hilfsentriegelung mit Schraubendreher in Pfeilrich-
tung um ca. 180° drehen.
Die Sicherungsschraube muß nach Gebrauch rück-
gestellt und versiegelt werden (z.B. durch Sicherungs-
lack).
Umstellen der Betätigungsrichtung
Bild 1: Umstellen der Betätigungsrichtung
Schrauben am Betätigungskopf lösen.
Gewünschte Richtung einstellen.
Schrauben mit 0,6 Nm anziehen.
Nicht benutzte Betätigungsschlitze mit beiliegenden
Schlitzabdeckungen verschließen.
Montage
Die Montage darf ausschließlich von autorisier-
tem Fachpersonal durchgeführt werden.
Sicherheitsschalter so anbauen, dass
er für Bedienpersonal bei geöffneter Schutzein-
richtung schwer zugänglich ist
Bedienung der Hilfsentriegelung dennoch möglich
ist
Adressprogrammierung, Kontrolle und Austausch
durch Fachpersonal möglich ist.
Sicherheitsschalter und Betätiger dürfen nicht
als Anschlag verwendet werden.
Nur in zusammengebautem Zustand befestigen!
Bei Umgebungstemperaturen größer 40 °C muss
der Schalter gegen Berührung mit brennbarem
Material oder gegen versehentliches Berühren
durch Personen geschützt werden.
Betätiger in Betätigungskopf einführen.
Sicherheitsschalter formschlüssig anbauen.
Betätiger dauerhaft und unlösbar mit der Schutz-
einrichtung verbinden, z.B. durch die beiliegenden
Einwegschrauben, nieten oder schweißen.
Zusätzlichen Anschlag für beweglichen Teil der
Schutzeinrichtung anbringen.
C
D
A
B
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