Vorbildgeschichte - Schlesienmodelle EU07 303E Operation Manual

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Lokomotive EU07
Bereits in den 1950er-Jahren beschäf–
tigte sich die PKP mit der Beschaf-
fung einer universell einsetzbaren
Elektrolok. Die Nachwirkungen des
Zweiten Weltkrieges verhinderten
jedoch die Entwicklung aus eigener
Kraft. Zwar besaß Polen mit Ober-
schlesien
elektrifizierte
mit leistungsfähigen Werkstätten,
aber eben keine Fabrik für elektri-
sche Loks. So musste eine erste Serie
Lokomotiven aus dem früheren AEG-
Werk in Henningsdorf bei Berlin (nun
DDR) bezogen werden. Allerdings
war bereits während der Fertigung
der als EU04 eingereihten Loks ab-
sehbar, dass sich die PKP aufgrund
eingeschränkter Kapazitäten auch
dort nach einer Alternative umsehen
musste. Diese fand sie schließlich in
Großbritannien.
Aus der dort verkehrenden Class 83
entwickelte English Electric die Bau-
6
reihe EU06. Die ersten Maschinen
wurden 1962 an die PKP ausgeliefert.
Sie besaßen eine Leistung von 2000
kW und eine Höchstgeschwindigkeit
von 125 km/h. Teil des Projektes
war – wie damals in vielen Ländern
des RGW üblich – eine Lizenzferti-
gung bei Pafawag in Wroclaw . Ab
1965 entstanden unter der Fabrik-
Strecken
bezeichnung Typ 4E
Änderungen in der Konstruktion als
EU07 bezeichnete Loks. So umfasste
etwa die Regenrinne den gesamten
Lokkasten. Bis 1974 erhielt die PKP
240 Loks dieser Baureihe. Für die
schnellen Expresszüge von und nach
Warschau wurde ab 1972 die EP08
gebaut. Sie war durch ihre orange
Farbgebung leicht als Schnellfahrlok
zu erkennen.
1983 wurde die Fertigung der Bau-
reihe EU07 wieder aufgenommen,
nachdem zwischenzeitlich die daraus
abgeleitete Doppellok ET41 gebaut
wurde. Schließlich bedurfte die PKP
zur endgültigen Ablösung der Dampf-
traktion neben weiteren elektrifi-
zierten Strecken auch weiterer Loks.
Weil Pafawag in Wroclaw aber damals
mit der Produktion der ET22 ausge-
lastet war, stellte Cegielski in Poz-
nań nach Beendigung der ET41-Pro-
duktion auf EU07 um. Dies führte zu
beträchtlichen Veränderungen im Er-
mit geringen
scheinungsbild der EU07 der zweiten
Serie. So wurde die verglichen zum
Typ 4E wesentlich wuchtiger wirken-
de Stirnseite der ET41 übernommen.
Die Länge der Lok stieg dabei von
15.915mm auf 16.235mm. Auf beiden
Seiten entfiel ferner ein Lüftungsgit-
ter, welches bei den Nummern EU07-
301 bis EU07-399 durch eine glatte
Seitenwand ersetzt wurde, bei den
Nummern ab EU07-400 wurde dieser
Teil des Lokkastens ebenfalls mit Si-
cken versehen.

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