Räumlichkeit; Die Modulationseffekte: Phasing, Chorus Und Flanging - Yamaha emx 5014c Quick Manual

Hide thumbs Also See for emx 5014c:
Table of Contents

Advertisement

Mischpultgrundlagen
Bestmögliche Nutzung Ihres Mischpults
Räumlichkeit
Ihre Mischungen können weiter verfeinert werden,
indem Effekte wie Reverb (Hall) oder Delay (Verzö-
gerung) hinzugefügt werden. Bei den EMX-Mischpul-
ten sind diese Effekte eingebaut. Der interne DSP
(Digitaler Signalprozessor) kann genau wie externe
Signalprozessoren benutzt werden, um den verschie-
denen Kanälen Hall oder Verzögerung hinzuzufü-
gen, ohne zusätzlich externe Prozessoren anzu-
schließen, die oft einen Verlust an Klangqualität mit
sich bringen. (Siehe unter Seite 22).
Sie sollten jedoch darauf achten, die Effekte nicht zu
übertreiben, da dadurch die Klarheit und Qualität
Ihrer Mischung untergraben werden kann. Setzen
Sie Raumeffekte gerade genug ein, um das erforder-
liche Tiefengefühl zu schaffen, aber nicht mehr als
notwendig, damit der Klang nicht undeutlich wird.
Hall- und Verzögerungszeit
Es stehen eine Reihe von Programmen mit Hall-
und Verzögerungseffekten zur Verfügung, und fast
alle besitzen einen Parameter für die Hall-/Verzöge-
rungszeit, der mit dem Regler PARAMETER auf
dem Bedienfeld eingestellt werden kann.
Kleine Änderungen der Hall-/Verzögerungszeit kön-
nen tatsächlich einen bedeutsame Auswirkung auf
den Klang haben. Die optimale Hallzeit für ein Musik-
stück hängt von der Spielweise und von der Dichte
der Musik ab, aber als allgemeine Regel kann gesagt
werden, dass längere Hallzeiten gut für Balladen
sind, während kürzere Hallzeiten für schnellere Melo-
dien eher geeignet sind. Verzögerungszeiten kön-
nen eingestellt werden, um eine große Bandbreite
von „Grooves" zu kreieren; Sie müssen die Zeit aus-
wählen, die für die Musik am besten geeignet ist.
Wird zum Beispiel einer Stimme ein Delay-Effekt hin-
zugefügt, sollten Sie versuchen, die Verzögerungs-
zeit auf die punktierten Achtelnoten, die mit dem
Tempo der Melodie übereinstimmen, einzustellen.
Der Klang des Halleffekts
Unterschiedliche Hallprogramme weisen unterschied-
lichen „Hallklang" auf, aufgrund von Differenzen in
der Hallzeit der hohen und niedrigen Frequenzen,
oder aufgrund des unterschiedlichen Gesamtfre-
quenzgangs des Hallklanges. Achten Sie immer
sorgfältig darauf, nicht zu viel Hall zu verwenden,
besonders nicht bei den hohen Frequenzen. Zusätz-
lich zu einem unnatürlichen Klang kann zuviel Hall
bei hohen Frequenzen mit den hohen Frequenzen in
anderen Bereichen der Mischung störend wirken.
Falls Sie mehr Hall als Direktklang in den oberen
Frequenzbereichen hören, versuchen Sie, ein ande-
res Effektprogramm auszuwählen. Es ist immer rich-
tig, ein Hallprogramm zu wählen, das dem Klang die
Tiefe gibt, die Sie wünschen, ohne die generelle
Durchsichtigkeit der Mischung zu beeinträchtigen.
17
EMX5014C-Bedienungsanleitung
Hallpegel
Es ist erstaunlich, wie schnell Ihre Ohren die Pers-
pektive verlieren und Sie glauben machen können,
dass eine völlig verwaschene Mischung sich toll
anhört. Um nicht in diese Falle zu geraten, sollten
Sie mit dem Hallpegel ganz unten beginnen und
dann allmählich den Hall in die Mischung einbringen,
bis Sie den Unterschied hören können. Alles was
darüber hinaus geht, wird eher zum „Spezialeffekt".
Sie möchten nicht, dass der Hall die Mischung domi-
niert, außer wenn Sie den Effekt einer Band erzielen
wollen, die in einer Höhle spielt – was natürlich eben-
falls ein legitimes kreatives Ziel ist, wenn Sie diesen
Effekt wünschen.
Die Modulationseffekte: Phasing,
Chorus und Flanging
All diese Effekte basieren grundsätzlich auf dem glei-
chen Prinzip: Ein Teil des Audiosignals wird „zeitver-
schoben" und wird dann mit einem direkten Signal
gemischt. Die Länge der Zeitverschiebung wird durch
einen LFO (Low Frequency Oscillator) gesteuert oder
„moduliert". Wenn wir hier von „Zeitverschiebung"
sprechen, dann sind nicht Minuten oder Sekunden
gemeint.
Für Phaseneffekte ist die Verschiebung in der Tat sehr
gering – ein Unterschied der eher in Graden von Pha-
senverschiebung anstelle von Zeiteinheiten gemes-
sen wird. Der Phasenunterschied zwischen dem
modulierten und dem direkten Signal bewirkt Auslö-
schungen bei einigen Frequenzen und Anhebungen
bei anderen – ein „Kammfilter"-Effekt – und bringt den
schimmernden Klang hervor, den wir hören. Phasing
ist der subtilste von allen Effekten, der einen sanften
Schimmer hervorbringt und viele Signalquellen bele-
ben kann, ohne zu aufdringlich zu sein.
Bei Chorus und Flanging ist das Signal tatsächlich
um einige Millisekunden (eine Millisekunde ist ein
Tausendstel einer Sekunde) verzögert, wobei die
Verzögerungszeit von einem LFO moduliert und mit
dem direkten Signal neu kombiniert wird. Zusätzlich
zum oben beschriebenen Kammfilter-Effekt bewirkt
die Verzögerungs-Modulation in diesen Effekten eine
wahrnehmbare Verlagerung der Tonhöhe, die bei
Mischung mit dem direkten Signal einen obertonrei-
chen, wirbelnden oder zischenden Klang erzeugt.
Der Unterschied zwischen den Chorus- und Flan-
ging-Effekten liegt hauptsächlich im Umfang der Ver-
zögerungszeit und im verwendeten Feedback. Flan-
ging verwendet längere Verzögerungszeiten als Cho-
rus, wobei Chorus im Allgemeinen eine komplexere
Verzögerungsstruktur aufweist. Chorus wird am häu-
figsten benutzt, um den Klang von Instrumenten vol-
ler zu machen, während Flanging gewöhnlich direkt
als „Spezialeffekt" verwendet wird, um überirdische
Klänge zu erzeugen.

Advertisement

Table of Contents
loading

Table of Contents